Dieser Weg lässt mich nie mehr los

Als ich mich vor 2 Jahren auf den Jakobsweg begab, dachte ich: Wenn du zurück bist, dann ist deine Neugierde und dein Verlangen auf diesen Weg gestillt. Als ich in Santiago de Compostela ankam wusste ich sofort: Das Verlangen nach diesem Weg wird nie zu Ende gehen.

Man hatte so viele Entbehrungen, so viele Schmerzen, Hunger und Durst erfahren und dennoch lässt er einen nicht mehr los. Daher werde ich 2011/12 wieder zurück gehen. Zurück auf meinen Weg. Es wird ein anderer sein. Er wird länger sein. Er wird schwieriger sein. Er wird einem noch viel mehr abverlangen. Aber er soll auch viel schöner sein. Damit ich nicht so lange warten muss habe ich kurzerhand beschlossen v. 07.08. bis 21.08. kurz den portugisischen Jakobsweg zu gehen. Mit allen Sehenswürdigkeiten komme ich auf Schlappe 400 km.

Diese Eindrücke möchte ich euch von unterwegs wieder mitteilen. Ganz so wie im Jahre 2008. Daher auch dieses neue Tagebuch. In der Hoffnung ihr werdet mich alle wieder so toll unterstützen und in Gedanken und Worten bei mir sein.

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4. Tag von Rates über Barcelos nach Portela de Tamel

Dann erreichte ich endlich meine Herberge. Sie wurde dieses Jahr erst eröffnet und es war die schönste Herberge dich ich bei meinen Caminos je gesehen hatte. Ich war begeistert. Alles neu. Warmes Wasser. Keine durchgelegenen Betten und: EINEN KAFFEEAUTOMATEN. Ich konnte mir so oft ich wollte Kaffee holen. COOL Einige meiner Pilgerfreunde dich ich gestern kennenlernte, trafen auch wieder ein und ein paar neue dazu. Ist doch erstaunlich wie viele Pilger unterwegs sind und man sieht den ganzen Tag niemand. Schaut euch mal das Bild mit der Glocke an. Ist nicht verkehrt rum. So leuten die hier im Ort. Da steht einer auf dem Glockenturm und wenn die Glocke schlägt, dann hält er sie nach oben hin an. Nach meinem Zwischenstopp ging es weiter. Der Weg wurde zwar von Tag zu Tag schöner, aber heute war ich doch richtig froh, dass es zu dieses Jahreszeit nicht regnete. Würde mich doch sehr interessieren, wie die Pilger diesen Weg bei Regen meistern. Es war nicht nur eine kurze Etappe, nein es zog sich über ca. 2 km so hin. Nach ca. 15 km erreichte ich Barcelos. Gleich am Ortseingang stehen die Ruinen des Palastes. Kurze Rast und dann weiter in die Stadt zu meinem ersten Kaffee an diesem Tag. Ach wie schön ist es doch zuhause, wenn man nur auf den Knopf drücken muss und der Kaffee kommt raus. Hier musst du erst etliche Kilometer laufen. Sozusagen verdienen. Heute konnte ich den Tag gemütlich angehen lassen denn es sind nur schlappe 25,5 km bis nach Tamel. So ging es um 7 Uhr gemütlich los. Zuvor Schlafsack zusammenpacken, Zähne putzen (immer noch kaltes Wasser) und wie immer ohne Kaffee raus aus der Herberge.

3. Tag von Maja nach Rates 30 km

Den ganzen Vormittag dachte ich, du bist hier doch tatsächlich ganz alleine. Weit und breit kein anderer Pilger zu sehen. War richtig erschreckend. Es ist zwar schön alleine zu laufen, aber zu wissen es gibt sonst keinen ausser dir hier ist schon beängstigend. Daher freute ich mich riesig als so nach und nach immer mehr Pilger die Herberge fanden. Rene und Marc (Niederlande und Belgien) waren die Ersten die ich zur Herberge fanden. Danach kam Tino aus Spanien dazu. Es gab viel zu erzählen. Als dann die Herberge endlich offiziell eröffnet wurde durften wir auch in den Schlafsaal gehen. Leider gibt es noch keine Riechbilder sonst könntet ihr riechen was für ein Gestank auf uns zukam. Nach Stunden der Verhandlungen durften wir offiziell in der angrenzenden Scheuer übernachten. Da hatten wir gute Luft aber dafür krabbelte es die ganze Nacht, lach. Nein nein, halb so schlimm. War echt klasse dort zu schlafen. Mittags um 13:00 Uhr erreichte ich meine Herberge. Ich freute mich riesig weil ich heute meine geplante Etappe gemeistert hatte. Gestern 7,5 km und heute innerhalb von 4,5 Stunden (Pausen natürlich abgezogen) 30 km. Für den 2. Pilgertag keine schlechte Leistung. Aber was musste an der Türe lesen? Geöffnet ab 16 Uhr. Gott sei dank war die Türe zum Innenhof auf und ich konnte eintreten. Auch die Duschen (oder wie man es nennen sollte) waren geöffnet und so konnte ich mir eine Dusche gönnen. Natürlich kalt. Warmes Wasser ist in Portugal wohl nicht so gefragt. Lach. Aber dann wird man auch wieder wach. Nach einer ausgeruhten Nacht und einem leckeren Frühstück ging es um halb acht Uhr los. Dieses mal hatte ich mir fest vorgenommen morgens wenn die Temperaturen noch erträglich sind zügig loszumarschieren. Was mir auch sehr gut gelang. Bis es zu einer Abzweigung ging die mich eine Rast forderte. Der Weg war voller Schafe und die wollten nicht recht vor und zurück gehen. Auch das alte Ehepaar machte keinerlei Versuche die Schafe anzutreiben. Die dachten sich sicherlich: diese Pilger haben ja eh Zeit.

2. Tag nur bis Maja

Nach 7,5 km konnte ich nicht mehr. Die Hitze machte mir doch sehr zu schaffen. Ich kam kaum vorwärts. An jeder Bar hielt ich an und bestellte mir eine eisgekühlte Coca Cola. Nachmittags um drei Uhr suchte ich ein Hotel. Duschte, legte mich ins Bett und war weg. Dieses Mal benötigte ich keinen Schlafsack zum Schlafen. In dieser Kirche wollte ich einen Stempel für meinen Pilgerausweis besorgen. Ich sah dass die Seitentüre aufstand und ging frohen Mutes mit meinem Rucksack durch die Tür. Da stand ich nun. Vor mir ein Sarg und seitlich neben mir die sitzende Trauergemeinde. Ich Absatz kehrt und nix wie raus. Ein freundlicher Messdiener (oder was immer er war) folgte mir. Ich erklärte ihm was ich wollte und wir gingen gemeinsam ins Büro, wo ich dann meinen Stempel erhielt. Um halb elf bemerkte ich wie spät es schon war und machte mich schleunigst auf meinen Jakobsweg. Es ging kilometerlang an der Strasse entlang und bald bemerkte ich, dass ich nie und nimmer 25 km schaffe (so wie ich es mir vorgenommen hatte).

2. Tag 07.08.2010

Nach einer kurzen Nacht (unter meinem Hotelfenster ereignete sich nachts ein Unfall) pilgerte ich dann um halb sieben Uhr voller Tatendrang los. Zuerst ein "kleiner" Stadtbummel durch Porto der sich dann doch über 4 Stunden hinzog. Porto ist eine sehr interessante Stadt. Man könnte tagelang durch Porto ziehen. Diese Straßenbahn war richtig urig

1. Tag: Abends dann Weiterflug nach Porto

Hier war ich noch frohen Mutes. Dachte mich kann heute nichts mehr erschüttern. Bis ich mein Hotelzimmer sah. Rucksack rein, ich gleich wieder raus und in das nächste Restaurant und erst mal was essen und trinken auf den Schreck. Das war das erste Mal, dass ich in einem Hotelzimmer im Schlafsack genächtigt habe. Aber wie heißt es so schön: Einmal ist immer das erste Mal.

1. Tag Zwischenstopp Madrid

Stadtbummel durch Madrid. Ich war so begeistert, dass ich nachher die richtige Metro zum Airport nicht mehr fand und eine Polizeieskorde erhielt. Na ja, das bekommt man auch nicht jeden Tag ;-)

06.08.2010 1. Tag: Flug von Valencia nach Porto über Madrid

Sieht doch aus wie der Flug zum Mond.

mein camino

es war wieder wunderschön auf dem camino zu laufen. man lernt so viele unterschiedliche menschen kennen. dieses mal waren wieder lehrer, ärzte, geschäftsführer, studenten und unternehmer unterwegs. alle wo eine auszeit benötigen oder wo wieder zu sich finden möchten. es gab viele lustige ereignisse und jeder half jedem. aber es gab auch viele tiefgründige gespräche die einem wieder vieles bewusst sein ließ. auch die vielen entbehrungen halfen einem weiter. man merkte, wie schnell ein mensch doch zufrieden sein kann. ein bett, ein brot, wasser und vielleicht noch ein dach über dem kopf. es gibt viele oberflächliche menschen die immer versuchen auf ihr äusseres zu achten und dabei den wahren sinn vergessen. ich glaube diesen menschen ist nicht zu helfen und sie werden doch immer alleine sein, weil ihr ganzes leben und ihre freundschaften auf oberflächlichkeiten ausgelegt sind. ich kann nicht sagen welcher meiner 2 caminos nun der schönste war. jeder war auf seine weise wunderschön. jeder weg fordert alles von dir aber er gibt dir auch wunderschöne glücksgefühle. gefühle die man im "normalen" leben sonst nie finden würde. wenn es die zeit zulässt, werde ich heute noch versuchen euch wieder ein paar bilder reinzustellen. wenn nicht, dann in der nächsten woche. man hat ja schließlich zeit. auch wenn die drei wochen urlaub nun zu ende gehen. aber dieser urlaub war vom ersten tag an wunderschön. kein tag war wie der andere. jeder war einzigartig auf seine weise. und ich weiß, ich werde wieder sehr lange davon genießen können. vielen vielen dank auch an alle die so kräftig in mein tagebuch geschrieben haben und auch die vielen sms`n die ich erhalten habe. es ist einfach super, wenn man irgendwann ein internetcafe findet und genau weiß man hat wieder post von der heimat bekommen. ich wünsche euch alles liebe. wir sehen uns. eure biggi

wie die landstreicher, lach

als wir vorgestern abend auf dem flughafen in santiago angekommen sind, haben wir erfahren, dass wir (obwohl der flughafen nachts geschlossen wird) im flughafengebäude übernachten dürfen. man hat ein herz für pilger. wir also die schlafsäcke ausgepackt und jeder hat sich eine 4er bank gesucht. nachts um halb eins ist noch eine maschine gelandet und die leute habe uns mal wieder ganz mitleidig angeschaut. wir hätten doch eine hut vor uns legen sollen. da wäre bestimmt geld geflossen, lach. es war ein bild für götter. morgens um 5 uhr ging dann der ganz normale betrieb wieder los. als wir erwachten waren schon viele leute um uns rum. alle ganz leise damit keiner geweckt wird. wir packten unsere sieben sachen zusammen und gingen auf die toilette um uns frisch zu machen. hat lustig ausgeschaut. jeder lief auf dem gelände mit ner zahnbürste umher. in deutschland kam dann die große abschieszermonie. es flossen reichlich tränen und jeder zog seines weges. mein auto machte ziemlich komische geräusche, so dass ich gleich die nächste ausfahrt nahm und nach einer tankstelle suchte. dort fragte ich nach einer werkstatt (samstag mittag um 13 uhr). ein kunde hörte dies und kam gleich auf mich zu um zu fragen was denn wäre. er meinte, die bremsen hätten rost bekommen, daher die geräusche. wenn ich die nächsten 10 km immer wieder bremsen würde, wird es besser. ich bedankte mich und fuhr los. er war so lieb und fuhr die nächsten 10 km hinter mir her um zu schauen ob alles ok ist. nach 10 km gab ich ihm ein zeichen mit dem daumen nach oben und er fuhr die nächste ausfahrt wieder raus. man trifft immer wieder nette leute die einem helfen. ist doch schön zu wissen. in meinem nächsten post werde ich euch über meine erfahrungen berichten. also bis gleich.

geschafft!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 350 km

hola meine lieben freunde. habe es geschafft. war am ende der welt! sogar zweimal. heute mittag und nochmals heute abend zum sonnenuntergang. es ging nochmals 3,5 km den berg hoch. somit insg. nochmals 14 km zusaetzlich. aber das ist ja ein klacks ;-) die aussicht im leuchtturm (faro) ist gigantisch. man findet einfach keine worte dafuer. nur so kurz vor sonnenuntergang zogen die wolken und der nebel hoch. somit keine freie sicht. und was soll uns das sagen? ich muss nochmals hier her. aber dann nicht mehr alleine !?!? war gerade noch abendessen und jetzt noch einen kaffee leche grande und dann ab ins bett. morgen wird ein harter tag. um halb zehn kommt der bus zurueck nach santiago (3 stunden fahrt). dann den tag in santiago verbringen und abends werden wir dann zum airport laufen (12 km). die nacht wollen wir am flughafen verbringen. wir haben ja schliesslich alle schlafsaecke dabei. samstag morgen um 9.40 geht dann der flieger. hoffen, dass wir nicht aus dem flughafen fliegen. aber dann werden wir uns halt mit den schlafsaecken in die buesche schlagen. lach. also meine lieben, macht es gut. ich werde mich dann von deutschland aus melden. freue mich schon riesig auf meine badewanne (mind. 1 stunde) und wieder mein eigenes bett ;-))))) ultreja eure biggi

am Ende der Welt angekommen

heute bin ich in Finisterra angekommen. es ist einfach herrlich hier. das meer. die sonne. die leute. die pilger und vor allem die wunderschoene landschaft. gestern hatte es den ganzen tag geregnet. aber heute scheint wieder die sonne. habe auch eine wunderschoene pension gefunden. da koennte man glatt urlaub machen. nachher geht es zum leutturm und heute abend werden wir die sonne im meer versinken sehen. werde mich heute abend noch einmal melden. also machts gut. bis spaeter. eure biggi

um 12 Uhr in Santiago angekommen

na da staunt ihr! genau um 12 uhr heute mittag sind wir in santiago eingelaufen. vor uns haben die italiener ihre flagge gehisst. 15 personen haben santiago gestuermt. da alle herberge schon voll waren haben wir uns eine pension gesucht. wir sind die letzten tage taeglich ueber 30 km gelaufen. morgen frueh geht es dann weiter nach finistere. die naechsten 90 km stehen vor uns. wir wissen nur noch nicht genau wie wir laufen sollen, denn nun sind die waldbraende hier angekommen. das wetter macht richtig mit. 27 grad. ist richtig angenehm zu laufen. gestern waren wir in padron und die herbergen waren um 13 uhr (bei oeffnung) schon voll. auch da mussten wir auf eine pension ausweichen. die letzten tage waren ziemlich anstrengend aber wunderschoen. meine blasen sind wieder weg. eigentlich habe ich keinerlei schwierigkeiten mehr. nur wir frauen muessen heute die toilette oefters besuchen, lach. woran das wohl liegen kann??? es ist wunderschoen wieder in santiago zu sein und ich versuche bis freitag wieder zurueck zu sein, damit ich abends nochmals diese tolle stadt geniesen kann. so wie ich es erfahren habe habe ich fuer die naechsten stationen kein internet. aber ich melde mich sobald ich wieder eins finde. versprochen. da ich ja so tolle unterstuetzer in deutschland habe. das einchecken hat hier im internetcafe auch super funktioniert. endlich mal ein internetcafe mit drucker. so ihr lieben, werde mich nun auf zur kathedrale machen. da wo sich alle pilger immer wieder treffen um dann eine riesenparty zu veranstalten. bis bald, eure biggi

hallo an alle

heute moechte ich mich als aller erstes bei euch allen bedanken die so fleissig ihre kommentare hinterlassen. das tut richtig gut. heute war es ein ziemlich harter tag. um sieben uhr ging es los. mittags um 15.30 war es dann endlich geschafft. 34 km. der absolute hammer. aber nun habe ich endlich die ersten berge hinter mir. gestern waren wir in tui. eine wunderschoene stadt. abends sassen wir auf den stufen vor der kathedrale und haben siesta gehalten. kaese, wurst, brot, wein, bier.... alles was so dazugehoert. von den "normalen" turis wurden wir ganz mitleidig angeschaut. wir waren schon am ueberlegen ob wir ein paar huete vor uns hinlegen sollten. vielleicht waere so noch ein wenig kleingeld in die portokasse geflossen. unser "haufen" wird immer groesser. nun sind 6 italiener, 2 polen, ein tscheche und 4 deutsche dazugekommen. ein teil der gruppe von den letzten tagen ist aber in der letzten stadt geblieben. nach 20 km konnten sie einfach nicht mehr. so, nun zu mir. mittlerweile habe ich neben den zehnaegeln blasen bekommen. sieht uebel aus, schmerzt auch ziemlich. aber was sollst. es gibt schlimmeres. zum beispiel: aufgeben!!!! aber das kommt ja gar nicht in betracht. die landschaft wird von stunde zu stunde schoener. es ist einfach himmlisch hier. man koennte glatt dableiben. aber keine angst, so schnell werdet ihr mich nicht los. in santiago soll immer noch die hoelle lossein. wir merken es auch hier. es kommen von tag zu tag mehr pilger dazu und mittlerweile ist es hier genauso wie auf dem franzoesischen weg. du musst bis spaetestens um 3 in der herberge sein. sonst bekommst du ein notquartier. und das ist gar nicht klasse. bessergesagt: das letzte. am sonntag werde ich wohl in santiago ankommen um mich dann am montag auf nach finistere zu machen. ich hoffe das ich morgen wieder ein internetcafe finde. denn in den herbergen gibt es dieses mal so etwas ganz selten. seid alle gedrueckt von mir. bis die tage. eure biggi ach ja, dieses mal bin ich feste am fotografieren. mein foto ist noch heile. nun noch drei extra gruesse an meine lieben kinder markus, sandra und mathias. Ich liebe Euch. Eure Mama

super tag

heute war ein wunderschoener tag. aber wenn ich euch erzaehle, wann wir heute morgen aufgestanden sind, werdet ihr uns fuer verrueckt erklaeren. um 5 uhr in der frueh ging es los. wir alle dachten es sei 6 uhr bis wir bemerkten, dass rene silvio seine uhr nicht auf portugisische zeit umgestellt hatte. wir also mitten in der nacht mal wieder durch den wald. kam mir irgendwie bekannt vor, lach. da es morgens um 5 uhr noch angenehm kuehl ist (ca. 28 grad) kamen wir sehr gut vorwaerts und waren bereits um halb 11 bei unserem ziel "ponte de lima" angekommen. eine wunderschoene stadt. auch der weg dorthin war gigantisch. so, nun aber zu meinen "problemen". zuerst muss ich erwaehnen dass ich 2 blasen habe. aber nicht an den fuessen, nein, an den haenden zwischen daumen und zeigefinger. dann musste ich in ein feld ausweichen (auto) welches voll mit dornen war. mein ganzer fuss ist aufgerissen. aber sonst geht es mir praechtig. morgen entscheidet es sich noch, ob wir ueberhaupt weiterlaufen koennen. denn wie waldbraende sind um die ganze stadt verteilt. der himmel ist gelb und voller rauch. aber wir haben ja genuegend wasserflaschen dabei und koennen dann loeschen, lach. mittlerweile sind noch 6 italiener, 4 portugiesen, 2 niederlaender und 4 deutsche dazugestossen. ist ein echt toller haufen. die landschaft wird von tag zu tag schoener. danke an alle fuer die lieben kommentare. es ist doch immer wieder schoen wenn man was von zuhause lesen kann. also machts gut. ach ja, hier soll es eine tolle disco geben ;-) liebe gruesse biggi

wieder 27 km geschafft

wo soll ich anfangen???? bei der hitze? 38 grad im schatten, gefuehlte 90% lufttemperatur. bin heute morgen um halb sieben losgelaufen. ab 9 uhr waren es bereits 38 grad im schatten. man schaut nach dem kleinsten baum zum darunterlaufen. mein rucksack wird immer schwerer. man muss hier das wasser fuer den weg mitnehmen. auch das vesper muss dabei sein. daher wiegt mein rucksack derzeit ca. 13 kg. ich glaub ich schmeiss bald alles raus. bis auf meine voltarensalbe ;-) . aber trotzdem war der weg heute richtig klasse. kaum asphalt. dafuer knoechelhoher sand, lach. die herberge wo wir heute gefunden haben ist erst seit diesem jahr geoeffnet und daher noch wunderschoen. gestern hatten wir alle im innenhof geschlafen. der schlafsaal war nicht zumutbar. es stank widerlich. dafuer hatten wir im innenhof staendig frische luft, schnaken und anderes getier. mehr als 27 km am tag sind kaum zu laufen. denn ab 12 uhr mittags geht gar nichts mehr. die luft steht und dir laeuft schon der schweiss beim stehenbleiben. nie wieder im sommer. aber es ist auch mal eine andere erfahrung. eine neue herausforderung. und eine schoene obendrein. also, ich wuensch allen daheimgebliebenen einen schoenen tag. wir werden jetzt waesche waschen und danach gehen wir essen. das haben wir uns auch redlich verdient. ganz liebe gruesse eure biggi

ich will regen

heute habe ich endlich mal ein internetcafe gefunden um euch meine erlebnisse zu erzaehlen. am besten ich fange mal bei meinem flug nach porto an. in madrid lernte ich einen franzosen kennen der letztes jahr den portugisischen weg gegangen ist. er lud mich gleich auf einen kaffee ein. wir unterhielten uns mit haenden und fuessen. ein bild fuer goetter. in porto angekommen fand ich auch gleich den bus in die innenstadt. ich glaube die haben alle den fuehrerschein bei michael schumacher gemacht. man musste sich mit beiden haenden festhalten denn sonst waere man nach links und rechts geflogen. er versuchte auch ein paar mal eine vollbremsung,wo dann die hinteren passagiere an mir vorueberzogen. nach 2 stunden (incl. polizeieskorde) fand ich endlich mein "hotel". wie auch immer man das bezeichnen kann. ich schlief in meinem rucksack. mein fenster ging zur strasse und gerade als ich am einschlafen war hoerte ich einen fuerchterlichen knall. unter meinem fenster gab es einen unfall. kein wunder bei dieser fahrweise. am naechsten morgen machte ich mich dann auf den weg porto anzuschauen. in meinem reisefuehrer steht: man soll die metro aus porto rausnehmen. na ja,ich dachte natuerlich: ich laufe. das war ein fehler. 10 km auf der strasse. der reinste horror und das in der mittagshitze und alles nur asphaltwege. ich war total kaputt und suchte mir das naechste hotel. dieses mal ein wunderschoenes und nur 10 euro teurer als das zuvor. heute morgen machte ich mich dann endlich auf den camino. 27 km in der groessten hitze. das haelt keiner aus. wer kam eigentlich auf die hirnrissige idee mittem im sommer auf dem camino zu laufen. um12 uhr kam ich in der herberge an und musste bis 16 uhr warten bis es aufgeschlossen wurde. den ganzen weg bisher habe ich keinen einzigen peregrino getroffen. aber mittlerweile sind wir 14 personen. sie kommen aus spanien, belgien, england, frankreich,portugal. es ist ein richtiger lustiger haufen. wir sind zwar alle tot aber wir lassen es uns gutgehen. petro hat schon eine flasche rotwein gekauft. bin mal gespannt wie ich morgen frueh loskomme. die sonne brennt erbarmungslos runter. beim flug nach porto sind wir ueber die waldbrande geflogen. wenn man sowas real sieht wird einem angst und bange. so, nun moechte ich nochmals mein toechterchen und schwiegersohn in spanien gruessen und ihnen auf diesem wege alles gute zu ihren hochzeitstag sagen. auch meinem lieben sohn in deutschland die allerbesten wuensche und natuerlich an alle die an mich denken und mich auf diesem wege in gedanken begleiten. buen camino eure biggi und vielen lieben dank fuer eure lieben kommentare. die mich immer wieder ans herz gehen.

noch 22 stunden

bald ist es soweit. in 22 stunden werde ich losfliegen um dann portugal unsicher zu machen. ich freu mich wie ein kind auf weihnachten. lange 2 jahre musste ich warten bis ich wieder auf meinen weg zurück darf. aber nun ist es endlich so weit. habe euch noch ein paar bildchen reingestellt damit ihr auch richtig neidisch werdet. und ich kann sie mir von unterwegs aus anschauen wenn ich kurz vor dem abbruch stehe :-) hier in spanien hat es nachts noch 29°. aber in portugal sind es 5°mehr. wer ist eigentlich auf diese schnappsidee gekommen? mitten im hochsommer durch portugal zu laufen???? also machts gut. ultreja biggi
 
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Montag, glaube den 02.08.10 :-)

so leute, so langsam nähert sich mein pilgerweg. in 4 tagen ist es endlich so weit. dann geht es ab nach portugal. am freitag bin ich gut in valencia angekommen. habe in frankfurt/hahn auf dem flughafen 2 frauen im alter zwischen 55 und 60 jahren kennengelernt. sie kamen gerade von einem trip aus irland zurück wo sie 6 wochen lang durch das land getrampt sind. einfach cool. am freitag abend sind sandra, mathias und ich dann auch gleich noch ans meer gefahren und natürlich reingesprungen. ich kann euch sagen: a.... kalt. das wasser ganze 27° warm. na, neidisch geworden??? am samstag war dann shoppingday und gestern waren wir wieder am meer. einfach spitze. die seele baumeln lassen und den füßen noch ein wenig schonfrist geben. leider habe ich auch erfahren, dass in den (tollen) herbergen auf dem portugisischen jakobsweg nicht immer ein internet zur verfügung steht. aber ich versuche mein bestes euch jeden tag über meinen weg zu informieren. so, nun werde ich mich noch ein wenig im liegestuhl platzieren und mal anfangen in mein richtiges tagebuch zu schreiben und ihr dürft die ersten kommentare hinterlassen. ganz liebe grüße aus spanien eure biggi